Klinik
Klinikhistorie
Kurzchronik des Mineralbad-Kneippkurbades Kirnitzschtal-Klinik Bad Schandau
1730
Die dem Sandstein unter der Ostrauer Leite entspringenden Quellen werden aufgrund ihres Eisen- und Kupferanteils als „Rotes Flößgen“ und „Gesundbrunnen“ bezeichnet. Die Talwiesen im Kirnitzschtal waren im Besitz des Geleitmannes und Floßschreibers Häntzschel.
1731
Häntzschel ließ die Quelle in Röhren fassen und ein Brunnenhaus darüber errichten. Das Wasser wurde durch den Amtsphysikus Dr. Cadner aus Pirna erstmals chemisch untersucht.
1750
Besitzer der Talwiesen ist nun Dr. med. Liebers, seinerseits Garnisionsmedicus auf der Festung Königstein. Das Wasser der Quellen wurde zum Baden genutzt.
1785
Der Brauhöfer und Kaufmann Samuel Gottfried Hering erwirbt die Talwiesen für 1.700 Taler.
1798
Hering baut ein Badehaus mit 8 Zimmern und 9 Wannen. Ein Bad kostete 2 Groschen.
1799
Hering lässt das Wasser vom Apotheker Ficinus aus Dresden chemisch untersuchen und machte Reklame für sein Bad. Das erste Badehaus wird eröffnet.
1801
Hering erhält die Konzession, von Ostern bis Michaelis Schandauer Bier an Badegäste und Reisende zu verschänken.
1803
Hering lässt das Wasser nochmals chemisch untersuchen und baut ein größeres Badehaus auf Pfählen und Rosten. Die Wasserbehälter werden aus Sandstein gefertigt. Das Badegebäude hat 3 Doppelbäder, 8 einzelne Bäder, 20 Stuben, einen Saal und ein Gesellschaftszimmer. Danach ging Hering das Geld aus. Infolgedessen hat das Bad in der Folgezeit wechselnde Pächter.
1806
Der berühmte Dichter Carl Theodor Körner ist Patient des Bades.
1829
Hering stirbt.
1839
Der Stadtschreiber Heinrich Adolf Hering verkauft sein Erbe (das Badegrundstück) für 14.800 Taler an Albert Voigt. Dieser parzelliert die Talwiesen.
1851
Voigt verkauft die Talwiesen an den Holzhändler Karl Gottfried Haude für 13.100 Taler. Dieser ließ neu vorrichten und vieles verbessern.
1854
Dorothee Elisabeth Paulidas kauft das Bad für 20.000 Taler.
1861
Bürgermeister Hartung begründet eine Aktiengesellschaft, welche eine Erweiterung des Bades beschloss. Diese schlug fehl.
1864
Der Apotheker Böttcher kauft das Bad für 24.432 Taler.
1872
Böttcher lässt das Logierhaus errichten.
1880
Der Bruder Böttchers, seinerseits Bäckermeister, erwirbt das Bad bei einer Versteigerung für 150.000 Taler, um es weiter zu veräußern.
1881
Der Grundstein zum Neubau des Bades wird gelegt. Das Badegrundstück, die Neuverlegung der Kirnitzsch, die Neufassung der Quelle und der Neubau kosteten insgesamt 451.000 Reichsmark.
1882
Am 1. Juni wird das Bad und das Logierhaus eröffnet. Der Kurpark erhält seine Waldnymphe im Jahr 1898 vom Dresdner Bildhauer Rudolf Hölbe.
1908
Wird das Bad vollständig renoviert.
1922
Die Eisenquelle wurde mit hohem Kostenaufwand neu gefasst. Zudem wurde die Brunnen- und Wandelhalle umgebaut und erneuert. Das in diesem Zusammenhang implementierte Monumentalgemälde von Maler Prof. Sascha Schneider aus Dresden soll eine Allegorie der Eisenquelle darstellen. Das Gemälde selbst ist als Glasmosaik gefertigt und bis heute in der Klinik erhalten.
1936
Das Bad etabliert sich als Kneippkurbad.
1945
Das Bad dient als Hilfskrankenhaus und Auffanglager für Übersiedler.
1946
Das Bad fungiert als Schulungszentrum für Richter.
1949
Wiederaufnahme des Kurbetriebes.
1950
Innerhalb des 2-Jahresplanes erfolgt eine großzügige Neugestaltung der Kuranlage.
1950
Das Bad wird an die Sozialversicherung der DDR übergeben.
1956
Das Bad wird an die Abteilung Feriendienst und Kuren des FDGB übergeben.
1962
Das Bad wird Eigentum des staatlichen Gesundheitswesens.
1990
Politische Wende. Das Kurhaus wird von der Kommune übernommen.
1991
Das Bad wird durch einen privaten Investor übernommen. Von Dezember 1991 bis Juni 1992 erfolgt der Abriss des Heizhauses und des Bettenhauses „Clara Zetkin“.
1992
Das Bettenhaus mit 210 Betten wird neu errichtet, ebenso ein Bewegungsbad. Die unter Denkmalschutz stehenden Elemente des Kurhauses mit Speisesaal, Brunnen- und Wandelhalle werden rekonstruiert.
1993
Am 15.04.1993 eröffnet die Kirnitzschtal-Klinik als AHB- und Reha-Klinik für Orthopädie.